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Kartencodierung SAPAD-71

Allgemeines

Die topographischen Karten der NVA waren je nach Maßstab mit den international üblichen Informationen zum Gradnetz und den Koordinaten (Gauss-Krüger-System) ausgestattet. Eine Verschlüsselung der hier vorliegenden Informationen zum Zwecke der Nachrichtenübermittlung wurde mittels des Systems SAPAD-71 vorgenommen. Dabei kam eine Codetabelle zum Einsatz, anhand derer eine codierte Information abgenommen und an anderer Stelle wieder rückwärts decodiert wurde. Verschlüsselte Informationen waren auf der Karte selbst nicht eingetragen.
Für die üblichen topographischen Karten wurden je nach Maßstab unterschiedliche Tabellen und Verfahren zur Verfügung gestellt. Unterschieden wurde nach:

  • 1:10 000 (verfahrensgleich mit 1:50 000)
  • 1:25 000 (verfahrensgleich mit 1:50 000)
  • 1:50 000
  • 1:100 000
  • 1:200 000
  • 1:500 000

Die Information der Koordinaten ergab in der Codetabelle für Hoch- und Rechtswert eine jeweils 3stellige Zahl. Die gesamte Koordinate umfasste so 6 Ziffern, welche die codierte Information darstellten. 
Weitere Ziffern ergaben sich aus dem Zufügen von detaillierten Lageinformationen (Insgesamt 7, 8- oder zehnstellig). Diese angehängten Detailinformationen wurden nicht mehr verschlüsselt, sondern im Klartext angehängt. Da sie aber nur Details innerhalb eines (codiert übermittelten, daher unbekannten) Planquadrates darstellten, blieb der Informationshintergrund dem Gegner trotzdem weitestgehend verborgen.

Codierung der Karten 1:50 000

Codierung der Karte

Detaillierte Lageinformationen

Für eine annähernde Punktbestimmung wurde bei Karten aller Maßstäbe eine weitere Unterteilung der eingedrucken Gitternetzquadrate vorgenommen.

  • Variante 1

    Aufteilung der Quadrate im Vierer- und Neuner-System
      • Unterteilung des Planquadrates in 9 Quadrate, die in Uhrzeigerrichtung nummeriert wurden.
      • Nochmalige Aufteilung dieses "geneuntelten" Quadrates in 4 Quadrate, in Uhrzeigerrichtung nummeriert. Die Verwendung des 4er Systems im Anhang an das Neunersystems ist nicht zwingend.
      • Die Lageinformationen (9er-Teilung und ggfs. 4er-Teilung) wurden offen an den codierten Text angehangen; die Koordinate wurde somit sieben- oder achtstellig.
  • Variante 2

    Genaue Punkbestimmung im Planquadrat Bestimmung des rechtwinklig gemessenen Millimeterbetrages von der Gitternetzlinie des Hochwertes und des Rechtswertes. Die Zahlen (jeweils 2 Ziffern) werden offen an die codierte Lageinformation angehängt und ergeben somit eine zehnstellige Zahl.